Schnee statt Wasser –
Tatjana und Viola bei der diesjährigen DRV-Winterakademie im Engadin

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Der Master-Papst Wolfgang Fritsch rief …. und wir kamen: ich als Novizin und Tatjana als Fortfängerin. „Bretter statt Boote“ lautete die Devise. Geladen waren Trainer im Breiten- und Leistungssport und Funktionsträger im Verein und im Verband. Wer sich anfänglich in einem einwöchigen Winterurlaub wähnte, wurde von Wolfgang schnell eines Besseren belehrt: auf der Agenda standen Methodik und Gesundheit im Athletik- und Leistungstraining, Themen zur Vereinsentwicklung, Ausbildung und Weiterbildung im Skilanglauf.

Erst kurz vor Abreise wurde mir klar, dass es in der Woche inhaltlich um das Skaten gehen sollte. Bis dato hatte ich keinerlei Erfahrungen darin und dachte eigentlich, dass ich mich mit meinen spärlichen Klassik-Erfahrungen über Wasser halten könne. Weit gefehlt! Wie beim Rudern auch -vor annähernd 10 Jahren- hatte ich mich erneut auf die Pennäler-Bank katapultiert. Demut und Durchhalten waren gefordert. Mein Blick auf die Geburtsdaten der Teilnehmenden sorgte für Beruhigung – das Gros waren „Baby-Boomer“, so wie ich. Vor Ort folgte schnell die Ernüchterung. Ich war die Einzige in der kleinen Anfänger-Schar, die keine Abfahrtsski-Erfahrung aufweisen konnte. Die Bretter rutschten mir ständig weg, ich bekam keinen Abdruck und bewegte mich buchstäblich im Schnecken-Tempo voran. In den ersten drei Tagen war ich regelmäßig die Letzte gefolgt von dem „Besenwagen“ in Person einer Skilehrerin. Demgegenüber standen allerdings traumhafte Langlaufbedingungen und eine wunderschöne Berglandschaft. Das belohnte mich für so manche „Pein“ und „Fallobst-Aktion“. Das Skilehrer-Team bestand ebenfalls aus Ruderern, die alle einen wirklich guten Job machten. Während ich mit mir haderte, begleiteten sie mich stets mit Geduld und mutmachenden Worten. Auf den Loipen waren Kommandos wie „Ruder halt“ und „halbe Rollbahn“ zu vernehmen … das sorgte für Amüsement.

Tja, was soll ich sagen … steter Tropfen … ab dem vierten Tag wurde es langsam besser und ich durfte mich auch schon einmal mit den „Großen“ tummeln.

Zum Ende der Woche stand eine gemeinsame Ausfahrt an - 22 km mit durchaus knackigen Anstiegen. Die richtig Guten haben das Programm natürlich um einige Pirouetten auf summa summarum 40-50 km erweitert. Wir Novizen wurden auf unseren 22 km fürsorglich von zwei Skilehrerinnen flankiert. Ich wurde immer besser mit den Anforderungen vertraut und bekam langsam „Oberwasser“. Bisweilen bemühte ich die Klassik Loipe, was für ordentlichen Fahrtwind und Geschwindigkeit sorgte. Von Zeit zu Zeit war ich im Dialog mit mir selbst … locker bleiben, keine Angst haben und Kräfte sparen.

Meine erste große Ausfahrt war anstrengend und großartig zugleich. Dank des Teams habe ich richtig viel lernen dürfen! Den Schnee habe ich während der Ausfahrt nicht mehr geküsst und meine „Gräten“ sind „heil geblieben“. Letzteres war meine oberste Prämisse - gilt mein Herzblut doch dem Rudern und den bevorstehenden Masters-Regatten.

Auf der Heimfahrt haben wir in schönen Erinnerungen geschwelgt. Für uns war es eine großartige Woche. Wir haben beide viel gelernt. Tatjana und ich hatten darüber hinaus zwei wunderbare und ausgesprochen charmante RWB-Chauffeure.

Herzlichen Dank an Andreas und Ralf! Wir haben viel gelacht und gefeixt … das entlohnt ebenfalls für so manche erlittene Pein 

 


Text: Viola Herr
Fotos: Tatjana Maus und Andreas Hasse

 

 

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