Pfingstregatta in Gießen, oder auch der Start in das Masterrudern
Nachdem ich vor 30 Jahren mein letztes Rennen gefahren bin, juckte es mich jetzt
in den Fingerspitzen noch mal anzugreifen.
Im Frühjahr meldete ich mich in Gießen für das Master Einer Rennen (1000m) an und fing an
mich darauf vorzubereiten. Den ganzen Mai arbeitete ich 4x/Woche einen Trainingsplan
ab. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Ralf, der mir einen knackigen Trainingsplan
zusammengestellt hat.
Gut vorbereitet fuhr ich nun total aufgeregt am 9. Juni nach Gießen.
Der CRV war so hilfsbereit, meinen Einer auf deren Hänger mit zur Regatta zu nehmen.
Vom ersten Augenblick an packte mich die tolle Regattaatmosphäre. Die verschiedenen
Vereine hatten entlang der Regattastrecke Pavillons aufgestellt und feuerten ihre Vereinskameraden
an.
Eine halbe Stunde vor meinem Start ging ich auf`s Wasser zum Einfahren und begegnete
meinen Gegnerinnen - ein lockerer Plausch schloss sich an.
Wir wurden zum Start aufgerufen, die Boote ausgerichtet. Alle Sinne waren geschärft.
Das Rennen gestartet. Für mich überraschend kam ich sehr gut vom Start
weg und lag mit hoher Schlagzahl bis zur 500m-Marke in Führung. Dann jedochkam der Einbruch,
ich hatte mich wohl schon zu früh ausgepowert - ich konnte die Geschwindigkeit nicht halten,
die Gegnerinnen jedoch sehr wohl, und so passierte das, was passieren musste.
Ich wurde durchgereicht und kam als letztes ins Ziel.
Aber: Gewinnen ist nicht alles, ich hatte sehr viel Spaß. Auf eine Regatta zu fahren, heißt auch
nette Leute zu treffen und neue Erfahrungen zu machen.
Fortsetzung folgt……………….
Tatjana Maus
Übernachtet wurde in Lohr. Als zentraler Ort der geeignete Ausgangspunkt für die Tagestouren. Eine Zugfahrt brachte uns nach Würzburg, wo wir die Boote bereits aufgeriggert, den Bootstransportierenden sei Dank, vorfanden. Da der Landdienst am Vorabend ausgemacht wurde, startete die Fahrt, bei zunächst nebligem Wetter, in einen sonnigen Tag. Das Wetter machte an keinem Tag eine Ausnahme, so dass Regenbekleidung und Jacken im Hotel bleiben konnten. Die Mainfahrt beeindruckte insgesamt durch schöne Natur und Städtchen, mit vielen Fachwerkbauten, die zu längerem Verweilen einluden. So verlief auch der zweite Tag von Karlstadt bis Lohr bei guter Laune. Nach zwei Tagen waren alle ruderfit und hungrig auf die „Megastrecke“ mit 40,2 Km von Lohr bis Wertheim. Das Mittagsziel wurde von einer Mannschaft, nach kurzem Irrweg, noch gefunden. So war man in die, für Ruderboote für unbefahrbar gehaltene Fränkische Saale, abgebogen. Durch enge Brücken, tiefhängende Bäume, vermeintlich auf das Ziel „Kanu-Verein“ zusteuernd, wagte, sich die Heddesdorf bis zu einem kleinen Wehr vor, welches sie eines besseren belehrte und umkehren ließ. Da das Wenden in engem Fließgewässer für Ruderboote eine kleine Herausforderung darstellt, hatte sich bald ein Publikum auf der Brücke und dem Ufer eingefunden. Unfallfrei konnte die Irrfahrt beendet werden. Nach der Mittagszeit wurden die Boote und der Landdienst getauscht. Erschöpft kamen die Mannschaften in Wertheim an. Der Finaltag sollte mit 33 Km doch locker zu schaffen sein. Tatsächlich hielten uns die Schleusenwärter hier ganz schön auf Trab, da wir keine Wartezeit an den Schleusen verlieren wollten - die Boote mussten für den Heimtransport noch hergerichtet werden – nahmen wir die Verfolgung, bis hin zu einer Überholjagt mit einem Schleppverband auf. Die acht Kilometer bis zur Schleuse legte eine Mannschaft wie bei einer Langstreckenregatta zurück. Das nachfolgende Ruderboot kam gerade in Sichtweite, als die Schleusentore schon zugingen. Der Schleuser hatte sie auch gesehen und öffnete noch einmal! So kamen wir gemeinsam und erschöpfter als am Vortag in Miltenberg an. Nach dem Herrichten und Aufladen der Boote wurde in der Abschlussrunde, insbesondere dem Fahrtenleiter für sein Engagement und die tolle Organisation noch einmal gedankt.
Andrea Brunk